Homo compensator – Freiheit im Determinantengedrängel

Diese Woche mal was Entspanntes, habe ich mir gesagt, eine Philosophie des Chillens wäre angesagt. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Da kam mir Odo Marquard in den Sinn, dessen Name schon länger vor meinen Augen herumschwirrte. Mehr als ein paar geflügelte Worte von ihm kannte ich bislang nicht. Dass sich in seinem Denken tatsächlich so etwas wie eine Philosophie des Chillens verbirgt, damit hatte ich nicht gerechnet. Tauchen wir also ein in das Denken eines für philosophische Verhältnisse überraschend witzigen, ja zum Kalauer neigenden Philosophen der sog. „skeptischen Generation“ …

Der Philosoph Odo Marquard hat in einer seiner berühmtesten Reden bereits 1973 vom rührenden „Enthusiasmus der Philosophen für unbezahlte Nebentätigkeiten“ (1) geschrieben und dies als eine Art Kompensationsstrategie verstanden: die unbezahlten Tätigkeiten kompensierten nämlich den eigenen „Kompetenzverlust“ (2). Die Freude, mit der Marquard zu dieser Einschätzung kam, wird heute, genau 50 Jahre später, wohl nur gering dadurch getrübt, dass manchen die Philosophie bereits zur unbezahlten Haupttätigkeit geworden ist. Leute wie ich sind daran nicht ganz unschuldig. Es gibt also, jenseits akademischer Ängste vor Überflüssigkeit und jenseits gesicherter Kompetenzen noch einen anderen Grund, Philosophie zu betreiben. Aber welchen?

In Anlehnung an Arnold Gehlen sprach Odo Marquard bezüglich der Philosophie von einer „Flucht in die Überarbeitung“ – gemäß dem Motto: „Ich ächze, also bin ich, und zwar nützlich.“ (3) Die Philosophie gerät somit zur, mitunter, hauptberuflichen Selbstlegitimationsmaschinerie. Das aber teilt sie, bisweilen, mit einer Reihe von anderen, vermeintlich „weichen“ geistigen Betätigungen. Heutezutage ist die Selbstverteidigung zu einer apologetischen Routine geworden: Das Schreiben von Anträgen frisst auch seriöse(re)n Professionen bisweilen die Zeiger von der Uhr.

Vorbei die Zeiten also, von denen die berühmte Antwort Luhmanns kündet, die er in einen Fragebogen seiner Universität schrieb: „Projekt: Theorie der Gesellschaft. Dauer: 30 Jahre. Kosten: keine.“ (4) Die Realität sieht eher so aus, dass die eigene Stelle mitbeantragt werden muss, das Projekt unendlich viel kleiner formatiert ist (sic!) und die Bewilligungsdauer des Forschungsantrages sich in der Regel nur unwesentlich über der einer Sozialleistung bewegt. (5) Fast hört man da schon Ferdinand Freiligraths Hymne klingen: „Ob Armut euer Los auch sei, hebt hoch die Stirn, trotz alledem!“ (6)

Trotz alledem oder eben grade drum: Odo Marquard sah die Philosophie an einem Punkt der großen Befreiung. Das Eingeständnis bzw. die Entdeckung der eigenen Kompetenzlosigkeit berge ein Freiheitspotential. Ihre Nutzlosigkeit biete die Chance zu einer großen Entlastung. Mit dieser Rede von der „Entlastung“ bewegt sich Marquard erstaunlich nahe an seinem unverhohlenen Lieblingsthema: eben jener Kompensation.

Denn die Entlastung der Philosophie (von ihren Aufgaben) weist auf die (laut Marquard zutiefst neuzeitliche) Theodizee-Problematik hinaus, die schon im 4. Jhdt. bei Boethius auf die Form gebracht war: „Si deus est, unde mala?“ (7) Wenn es Gott gibt, woher kommen dann die Übel der Welt? Oft vergessen, schloss sich hieran die zweite Frage an: „Bona vero unde, si non est?“ (8) Woher aber kommen die Güter, wenn es Gott nicht gibt?

Im Zeitalter des Anthropozän hat sich diese Frage mehr und mehr gewandelt, scheinbar gelöst. Denn wir antworten auf beide Fragen letztlich ungefähr wie Kant, der Mensch sollte „sich also von allen Übeln, die aus dem Mißbrauche seiner Vernunft entspringen, die Schuld gänzlich selbst“ beimessen (9). Marquard geht davon aus, dass sich die Entledigung von der Frage nach Gottes Verantwortung für die Welt anders vollzogen habe, als wir gemeinhin denken. Nicht so sehr der Abfall vom Glauben als die Entlastung Gottes stand im Zentrum der neuzeitlichen Denkbewegung. Gott wäre demnach weder tot, noch verstorben, sondern überflüssig.

Mit Marquard entsteht so die reizvolle Vorstellung eines im Grunde arbeitslos gewordenen Gottes, der sich von Ewigkeit zu Ewigkeit von seiner eigenen Schöpfung nicht nur entlastet fühlt, sondern entlassen. Der Mensch hat Gott an die Luft gesetzt. Jetzt chillt er.

Ganz ähnlich geht es auch den Philosoph:innen, glaubt man Odo Marquard. Weil sie damit aber, anders als Gott, schlecht umgehen können, neigen sie zur Überkompensation. Marquard sieht hier also einen psychologischen Mechanismus am Werk, der dazu führt, dass die Philosophie sich in zwei Extremen zu verlieren droht; als „Kompetenzhocker“ oder „Kompetenzflüchter“ verpasst sie die günstige Gelegenheit endlich mal frei zu haben und frei zu sein (10).

Als „Kompetenzhocker“ wandelt die Philosophie sich zum richterlichen Gewissen. Indem sie an allem Kritik übt, hat sie selbst „Ferien vom Über-Ich“ (11). Die Kritik wird so zum antimodernen Dogmatismus, der nichts unangetastet lässt: „Die Wissenschaften werden wieder häresiefähig: ihre Recherchen und Ergebnisse unterliegen wieder einer Zensur im Namen des Heils.“ (12) Als „Kompetenzflüchter“ hingegen wird die Philosophie zur großen Prokrastinations-Veranstaltung, eben jene große, wuselige Geschäftigkeit, die im Grunde nur zu verschleiern sucht, dass Philosophie betreiben auch nur eine Art Bullshit-Job ist. (13)

Man sieht: Die Philosophie lässt sich die (vegane) Butter nicht vom Brot nehmen, sie will für ihre Abschaffung schon gerne selbst zuständig sein. Der Text könnte an dieser Stelle jetzt also zu Ende sein … Wenn, ja, wenn Odo Marquard nicht weiter über das Thema nachgedacht und sich, vielleicht, ein wenig korrigiert hätte. Wenn er zehn Jahre später von der „Unvermeidlichkeit der Geisteswissenschaften“ (14) spricht, dann hat das einen etwas doppeldeutigen Klang: „man glaubt nicht an sie, aber man verläßt sich auf sie, wie mir scheint: weil einem gar nichts anderes übrigbleibt“. (15)

Marquard hat hierfür ein historisches Argument: Während die Naturwissenschaften in ihrem Selbstverständnis bereits um 1700 entstanden sind, etablierten sich die Geisteswissenschaften insgesamt deutlich später, dem Sammelbegriff nach etwa erst Mitte des 19. Jahrhunderts (16). Schon aufgrund dieses zeitlichen Verzuges würden die Geisteswissenschaften durch die Naturwissenschaften nicht etwa überflüssig gemacht, sondern umgekehrt: erstere gaben letzteren erst eine Aufgabe, man könnte auch sagen: Arbeit. Marquard geht sogar noch weiter: „je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher werden die Geisteswissenschaften“. (17)

Die Zumutungen der Moderne, also die Versachlichung und damit Entzauberung der Welt, die zahlreichen Kränkungen der Anthropozentrik, die Neutralisierung traditioneller Besonderheiten, das alles erfordert eine Kompensation. Und je weiter dieser Fortschritt voranschreitet, desto nötiger haben wir Menschen die Geisteswissenschaften. Damit verortet der Skeptiker Marquard die Geisteswissenschaften im Grunde da, wo Freud die Funktion sämtlicher Kulturleistungen sah: bei der Sublimierung.

Diese Kompensation leisten die Geisteswissenschaften jedoch, folgt man Marquard, nicht mit Ungetümen wie Ideologiekritik oder der Vision besserer Welt. Nein, sie „kompensieren Modernisierungsschäden, indem sie erzählen; und je mehr versachlicht wird, desto mehr – kompensatorisch – muß erzählt werden: sonst sterben die Menschen an narrativer Atrophie.“ (18) Marquard zufolge erzählen die Geisteswissenschaften darum Geschichten zur Sensibilisierung, Bewahrung und Orientierung (19). Sie wecken und befriedigen in uns das Bedürfnis nach Ästhetik, Geschichte und Sinn (20). Damit gehören die Geisteswissenschaften eher zur Fraktion „Herkunft“ als zur Fraktion „Zukunft“, sind eher eine konservative als eine progressive Kraft. Bei der Bildung geht es, so verstanden, also immer auch um eine Entlastung der Menschen.

Gerade das, was man den Geisteswissenschaften aus wissenschaftstheoretischer Sicht gerne vorwerfe, ihre verwirrende Uneindeutigkeit, ihre unüberschaubere Vielstimmigkeit, ihre lästige Fähigkeit zu erinnern, das sei doch ihre große Errungenschaft. Die Geisteswissenschaften seien schließlich „eine späte Antwort auf die Tödlichkeitserfahrung der konfessionellen Bürgerkriege, (…) weil man sich dort totschlug um das eindeutig richtige Verständnis eines Buchs: nämlich der Heiligen Schrift, der Bibel“ sowie der „neukonfessionellen Bürgerkriege, die die modernen Revolutionen seit 1789 sind“ (21). All diese Kriege waren, so betrachtet, nichts anderes als „hermeneutische Bürgerkriege“ (22).

Wenn das ganze (hermeneutisch bedingte) Morden in der Moderne (siehe hierzu auch den Beitrag Babel) schon sinnlos war, können wir ableiten, soll es doch im Nachhinein wenigstens irgendeinen Sinn gestiftet haben: als Erinnerung daran, dass es nicht lohnt, für irgendeine Überzeugung, und noch die wahrste, zu töten. Die Geisteswissenschaften lehrten uns so, wieder und wieder, dass es nicht nur ein Buch, nicht nur eine Deutung und nicht nur eine Geschichte gibt. (23)

So kommt es, dass Marquard im Geschichtenerzählen eben nicht in erster Linie eine gefährliche, verführerische Kraft sieht, die irgendeiner Ideologie dient, sondern vielmehr wohnt dem Pluralismus des Geschichtenerzählens eine anti-ideologische Kraft inne, die auch vor einem naturwissenschaftlichen Szientismus bewahren dürfte. Nicht die Kritik am Dogmatismus, sondern das Geschichtenerzählen bietet eine, nein, eben dies: viele Lösungen. Sie erfüllt damit eine skeptische Funktion: eine Art Gewalten-Teilung. Nicht Kritik, sondern erzählte, erinnerte Vielfalt bewahrt uns so davor, einer der großen Erzählungen auf den Leim zu gehen.

Und hier, im Kontext der Vielstimmigkeit, findet Marquard schließlich auch einen (ironischen) Standpunkt für die Philosophie. Bar jeden Expertentums, aber mit einer reichen Tradition ungelöster Probleme, eignet sie sich als „Stuntman“, als „Double fürs Gefährliche“ (24). Sie springt ein, wo sich der Austausch über Verständigungshürden hinweg unbefriedigend gestaltet. Denn das ist die positive, menschenfreundliche Fähigkeit der Philosophie: „leben zu können mit offenen Aporien und Dissensüberschüssen“ (25).

In dieser Fähigkeit, mit dem Widerspruch leben zu können, liegt die besondere Kompensationsleistung der Philosophie. Hier hat sie das Potential dazu, mehr zu sein als Kompetenzhocker oder Kompetenzflüchter: aus einer reichen Erfahrung der Unfähigkeit, die ihr eigenen Probleme zu lösen, ist sie, nein, nicht weise geworden, aber doch „kompetent“ und sei es nur in dem lapidaren Sinne von „konkurrenzfähig“. Der „homo compensator“, den Marquard für so neuzeitlich hält, rückt so in erstaunliche Nähe zu dieser, nun muss das geflügelte Wort doch noch fallen, Inkompetenzkompensationskompetenz der Philosophie. Das ist, recht besehen, noch weniger als Sokrates wollte. Es ist im Grunde beinahe gar nichts. Aber auf dieses „beinahe“ kommt es eben an, denn es macht den Unterschied zum Ganzen.

Wir kommen hier zum Kern von Marquards konservativem Anarchismus (26), der sich mE in seiner „Apologie des Zufälligen“ finden lässt. Dort erinnert er uns daran, dass wir „nicht nur unsere – absichtsgeleiteten – Handlungen, sondern auch unsere Zufälle“ (27) seien. Gegen die existentialistische, idealistische oder geschichtsvoluntaristische Verabsolutierung der freien Selbst-Wahl des Menschen stellt Marquard die Herkünfte und Schicksalsschläge der Menschen, die sie bekanntlich nicht ausgesucht haben, all jene Formen von Zufälligkeit also, die nicht der Ausdruck reiner Beliebigkeit, sondern von Widerfahrnissen sind, die unser Leben von Anfang an, als relevante, zu kompensierende Zufälle, bis zum letzten Tag ausmachen. (28)

So gehört es „zur Würde des Menschen“, dass dieser „das Zufällige leiden kann“ (29) und zwar nicht nur notgedrungen, sondern weil aus der Vielheit dieser Zufälle sich erst die Chance zur Freiheit ergibt. In dieser Vielfalt der Zufälle nämlich liegt eine Art Gewaltenteilung, die uns in der Summe vor dem „Alleinzugriff“ einzelner Faktoren schützt. Daher kann es auch nur gut sein, aus vielen Traditionen zu kommen. Nichts erscheint, derart verstanden, freiheitsraubender als das vereinseitigende Stricken an einer homogenen Identität, sei es nun als verklärte Geschichte der eigenen Menschengruppe, sei es im Zeichen der Taten, Untaten oder des Erlittenen. Es negiert nämlich, de facto, die Buntheit der Lebenswiderfahrnisse und die daraus erwachsende „Freiheitschance“.

Marquard plädiert darum für viele Götter, Traditionen, Überzeugungen und Seelen. Denn: „Nicht die Nulldetermination – das Fehlen aller Determinanten – und nicht die Übermacht einer einzigen (gegebenenfalls besonders erhabenen) Determinante macht den Menschen frei, sondern die Überfülle an Determinanten tut es.“ (30) Und hier fällt er, jener Satz, bei dem ich meine nähere Bibliotheksumgebung, mittels lauten Loslachens, verschreckt haben muss: Menschen „sind frei durch Freiheiten im Plural, die ihnen zufallen, indem die Determinanten, die determinierend auf sie einstürmen, durch Determinantengedrängel einander wechselseitig beim Determinieren behindern“. (31)

Marquard liefert damit nicht nur ein originelles, nennen wir es ruhig „kompensatorisches“ Freiheitsverständnis, es erinnert mich auch an eine geniale Szene aus einer („alten“) Simpsons-Episode, in der Mr. Burns sich einem gründlichen ärztlichen Check unterziehen lässt (32). Der Arzt kommt mit einer bedenklichen Miene ins Patientenzimmer:

„Mr. Burns, es tut mir leid, sie sind der krankeste Mann in den Vereinigten Staaten. Sie haben alles.“

„Sie meinen, ich habe eine Lungenentzündung?“

„Ja.“

„Jugend-Diabetes?“

„Ja.“

„Eingebildete Schwangerschaft?“

„Ein bisschen, ja. Sie haben außerdem etliche Krankheiten, die erst jüngst entdeckt wurden. Bei ihnen!“

„Ich verstehe … Sind Sie sicher, dass sie nicht Tausende von Fehlern gemacht haben?“

„Ähm, nein. Nein, leider nicht.“

„Das klingt nach schlechten Nachrichten.“

„Ja, das könnte man meinen. Aber alle ihre Krankheiten sind miteinander in vollkommener Balance. Wenn Sie noch einen Moment haben, kann ich es Ihnen erklären.“

„Nun ja …“

„Dieses Spielzeug hier ist die Tür zu ihrem Körper, sehen sie? Und diese Kuscheltiere hier sind übertrieben große Keime. Hier haben wir Influenza, hier die Bronchitis, und dieser kleine Tintenfisch hier ist Bauchspeicheldrüsenkrebs. Und nun sehen wir mal, was passiert, wenn all diese Krankheiten versuchen auf einmal durch die Tür zu kommen …“

Die Szene zeigt nun, wie all die kleinen Kuschelkeime sich gegenseitig blockieren und keiner der Keime durch die Tür gelangen kann.

„Wir nennen es das Three Stooges Syndrom.“

„Das heißt, Sie sagen damit: Ich bin unverwüstlich!“

„Oh nein nein, keineswegs. Schon eine leichte Brise …“

„Unverwüstlich!“

Während Mr. Burns in dem fragilen Glauben, unverwüstlich zu sein, bereits das Patientenzimmer verlässt, muss ich wieder daran denken, dass ich eine Art Philosophie des Chillens versprochen hatte. In Marquards zentraler Figur der Kompensation zeigt sich der Keim zu einer solchen durchaus. Nicht nur Gott, auch der Mensch sollte mehr chillen. Bisweilen liest sich Odo Marquard wie ein Vordenker der „glücklichen Arbeitslosen“, scheint mir, ein echter „Müßiggangster“ (33). Vor allem aber spricht aus seinem Denken eine humanistische Skepsis, wie ich sie dieser Tage allzu sehr vermisse. Freiheit scheint bei ihm ein Schlupfwinkel, ein übrig bleibender Rest, eine Absurdität, die wir all dem abtrotzen, was auf uns einstürmt, gerade weil es auf uns einstürmt. Dass ein derart kompensatorisches Verständnis von Freiheit eine traurige und eine komische Seite hat, verstehen wir nun. Ich schließe darum mit den Worten Odo Marquards, in denen deutlich wird, warum auch die Würde des Menschen eine Frage der Kompensation ist.

„Indem wir lachen oder weinen, akzeptieren wir – andeutungsweise – das, was – offiziell – ausgegrenzt blieb, aber – inoffiziell – mit im Spiel ist: jenes Zufällige, das dem offiziell Akzeptierten – zufällig – querkommt: durch es lachen oder weinen wir uns frei. So sind Lachbereitschaft und Weinbereitschaft – also Humor und Melancholie – Konkretionen von Toleranz und Mitleid: nicht nur menschlich, sondern auch allzumenschlich leistbare Respektierungen von Freiheit und Würde des Menschen. Frei – das gehört somit zu den Implikationen und Resultaten meiner Überlegung ist, wer lachen und weinen kann; und Würde hat der, der lacht und weint, und – unter den Menschen – insbesondere der, der viel gelacht und geweint hat.“ (34)

Anmerkungen

1) Odo Marquard: „Inkompetenzkompensationskompetenz?“, in: „Zukunft braucht Herkunft“, Stuttgart: Reclam, 2003, S. 37

2) ebd., S. 35

3) ebd., S. 38

4) Niklas Luhmann: „Die Gesellschaft der Gesellschaft“, 10. Auflage, Frankfurt: Suhrkamp, 2018, S. 11

5) Siehe hier zu mein immer noch lesenswerter 😉 Beitrag „Mein Hartz-IV-Stipendium – eine Apologie“, Link:

6) zitiert nach: Wikipedia-Eintrag „Trotz alledem“, abgerufen am 25. September, 8:30, Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Trotz_alledem

7) Boethius: „Philosophiae consolationis“, Liber I, n. 30, Link: https://www.hs-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost06/Boethius/boe_con1.html

8) ebd.

9) aus: Immanuel Kant: „Mutmaßlicher Anfang der Menschengeschichte“ (1786), zitiert nach: Georg Cavallar: „Kants Weg von der Theodizee zur Anthropodizee und retour“, Kant-Studien, Bd. 84, Ausg. 1. (Jan 1, 1993), S. 94

10) Odo Marquard: „Inkompetenzkompensationskompetenz?“, S. 39

11) ebd., S. 40

12) ebd., S. 41

13) vgl. ebd., S. 41 ff.

14) Odo Marquard: „Über die Unvermeidlichkeit der Geisteswissenschaften“, in: „Apologie des Zufälligen“, Stuttgart: Reclam, S.98

15) ebd.

16) ebd., S. 100

17) ebd., S. 101

18) ebd., S. 105

19) ebd., S. 105 f.

20) ebd.

21) ebd., S.108

22) ebd.

23) vgl. ebd., S. 109

24) ebd., S. 113

25) ebd.

26) So etwa charakterisierte ihn Holger Noltze treffend in einem Nachruf des Deutschlandfunk vom 11.05.2015.

27) Odo Marquard: „Apologie des Zufälligen“, in: „Zukunft braucht Herkunft“, Stuttgart: Reclam, 2003, S. 119

28) vgl. zur Unterscheidung Marquards zwischen dem „Beliebigkeitszufälligen“ und dem „Schicksalszufälligen“ ebd., S. 128

29) ebd., S. 132

30) ebd., S. 134

31) ebd.

32) Auszug aus der Simpsons-Episode „The Manison Family“, Staffel 11, Episode 12, eigene, freie Übersetzung*

33) vgl. etwa Guillaume Paoli (Hg.): „Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche“, Berlin: edition TIAMAT, 2002

34) Odo Marquard: „Apologie des Zufälligen“, S. 135

Bildnachweis: „The Three Stooges“ von twm1340 is lizensiert nach CC BY-SA 2.0.

* Originaldialog:

„Mr Burns, I am afraid, you are the sickest man in the United States. You have everything.“

„You mean, I have pneumonia?“

„Yes.“

„Juveniel Diabetes?“
„Yes.“

„Hysterical Pregnangy?“

„A litte bit, yes. You also have several diseases that have just been discovered. In you!“

„I see … Are you sure, you have not made thousands of mistakes?“
„Ah no. No, I am afraid not.“

„This sounds like bad news.“

„Well, you‘d think so. But all your diseases are in perfect balance. If you have a moment, I can explain.“

„Well …“

„Here is the door to your body, see? And these are novelty oversized germs: that‘s Influenza, that‘s Bronchitis and this litte cuttlebug is pancreatic cancer. Here is what happens, when they all try to get through the door at once … we call it Three Stooges Syndrome.“

„So, what you are saying is: I am indestructible!“

„Oh no, no. In fact, even a slight breeze …“

„Indestructible!“

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